Die Überzeugungskraft positiver Emotionen

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„Nichts ist unmöglich“
„Du darfst“
„Weil ich es mir wert bin“
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Diese Werbeslogans geben uns ein gutes Gefühl. Sie versetzen uns in eine positive Stimmung. Aber warum will Werbung dazu beitragen, dass wir uns gut fühlen?

Positive Gefühle rufen eher positive Einstellungen hervor. Eine gute Stimmung führt dazu Argumente für ein Produkt positiver einzuschätzen und erhöht so die Überzeugungskraft (Wegener, Petty & Smith, 1995).

Fühlen wir uns gut, ist es wahrscheinlicher, dass wir die Inhalte von Überzeugungappellen weniger systematisch verarbeiten (Mackie, Asuncion & Rosselini, 1992). So lassen wir uns fröhlich z.B. auch von Quellen beeinflussen, die einen wissenschaftlichen Anschein erwecken oder in irgendeiner anderen Weise attraktiv sind. In einer guten Stimmung erkennen wir schwache Argumente nicht so schnell und rationale, starke Argumente haben weniger Einfluss auf uns.

  1. Positive Stimmung und Motivation
    Wenn wir uns gut fühlen, haben wir keinen Grund vorsichtig zu agieren. Alles ist okay. Diese Stimmung ist super, die wollen wir behalten und uns nicht durch umsichtige oder gar besorgniserregende Gedanken stören lassen (Isen & Levin, 1972).
  2. Positive Stimmung und Kapazität
    Wenn wir guter Laune sind, finden wir es schwierig uns zu konzentrieren. Einige Forschungsergebnisse legen nahe, dass wir deshalb so beeinflussbar sind, weil wir den Kopf voller anderer Gedanken haben.

Und so folgen wir gläubigen, gutgelaunten Schäfchen den Botschaften der Werbung – und fühlen uns fantastisch dabei.

Ausblick: Auch negative Emotionen können die Überzeugungskraft von Botschaften erhöhen wie der nächste Beitrag zeigen wird.

Weitere Beiträge zum Thema: Himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt Suggestion ist alles!

(kat)

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Veröffentlicht von

Katja Schwab ist Diplom-Psychologin, Kommunikations- und Verhaltenstrainerin, systemische Körperpsychotherapeutin und zur Zeit in Ausbildung zur tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapeutin.

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